Logo Dwarf

Anti-Detektor-Box und die Zukunft?

„Über Metalldetektor-resistente Behälter“
Bevor auf das Thema der Überschrift näher eingegangen werden kann, zunächst ein paar grundlegende Worte darüber, was einen Metalldetektor physikalisch überhaupt ausmacht. In der Regel ist ein Metalldetektor ein so genanntes „aktives“ Instrument, das bedeutet, das eine gewisse Sendeleistung erforderlich ist für die Ausstrahlung eines elektromagnetischen (Wechsel)Feldes. Die dabei verwendeten Wellenlängen haben etwas damit zu tun, wie groß die Gegenstände in etwa sind, die z. B. ein Schatzsucher aufspüren möchte. Es macht nämlich keinen Sinn, beispielsweise Goldmünzen mit kilometerlangen Radiowellen suchen zu wollen. Daraus ergibt sich schon mal ein riesiges Spektrum verschiedener (geophysikalischer) Messgeräte je nach Einsatzgebiet. Aber alle aktiven Metalldetektoren basieren auf den theoretischen Grundlagen, die in den Maxwell’schen Gleichungen formuliert sind. Dabei geht es immer darum, dass ein elektromagnetisches Feld von einem Sender ausgestrahlt wird, und ein Empfänger empfängt wieder diese elektromagnetischen Wellen, die ungestört eben ganz bestimmte Erwartungswerte hinsichtlich Wellenlänge und Amplitude haben sollten. Wenn aber in der näheren Umgebung Metalle vorhanden sind, dann antworten die Metalle auf die elektromagnetische Anregung mit so genannten induzierten Feldern, die in der Summe zu Feldüberlagerungen und starken Verbiegungen der Feldlinien führen. Die so völlig veränderten Felder registriert nun der Empfänger und versteht, dass das, was da jetzt gemessen wird, total abweicht von seinen Erwartungswerten. Ein piepsendes Signal kann dann z. B. seine Reaktion darauf sein.

Bei Magnetometern gibt es auch viele inaktive Sensoren, die das Erdmagnetfeld und ggf. dessen Störungen durch beispielsweise ferromagnetische Einlagerungen (Fliegerbombe) registrieren.

Das bedeutet: Alle Behälter aus Metall werden durch geeignete Metalldetektoren auch entdeckt. Auf alle nichtmetallischen Behälter wie z. B. Plastiktonnen, Papiertüten oder Reptilienhaut wird ein Metalldetektor gar nicht reagieren. Nichtmetalle werden von den elektromagnetischen Feldern der Metalldetektoren einfach nur ohne jegliche Reaktion durchdrungen. Wer also eine handelsübliche Pistole in einer Ledertasche durch die Flughafenkontrolle bringen möchte, darf sehr wohl und mit allen Konsequenzen davon ausgehen, dass der Metalldetektor nicht die Ledertasche, wohl aber die Pistole findet. Selbstverständlich kann man die Pistole in einer Konservendose „verstecken“, aber die Konservendose „sieht“ der Metalldetektor ganz sicher. Und es kann einem dann tatsächlich passieren, dass der Zollbeamte insistiert, mal von den (blauen) Bohnen probieren zu wollen.

Ein Beispiel für eine „verbergende Verpackung“ ist der Tarnkappenbomber. Er schafft es u.a. mit seiner etwas eigenwilligen Form, dass die Radarwellen, die den Himmel allerorts nach Flugobjekten absuchen, kaum reflektiert und kaum gestreut werden werden, Effekte, die jedes Objekt im Luftraum sofort verraten. Beim Tarnkappenbomber hat man es geschafft, egal wie sich das Flugzeug gerade bewegt, dass jede seiner (flachen) Flächen bei den Radarwellen zu einer so genannten Totalreflexion führt, d.h. die Welle wird nur sehr leicht in einem sehr flachen Winkel weiter reflektiert. Von ihrer Energie wird nichts zurück gestrahlt zu ihrem Ausgangspunkt, sondern ihr Weg in die Ferne wird nur leicht abgelenkt. Aber mit diesem Trick braucht man dem Flughafenpersonal nicht kommen, das funktioniert irgendwie nicht.

Autor: Edgar Wetzig