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Was ist Luftbildarchäologie?

Mauern und Gräben: Satellitenbilder sowie Fotos die von bemannten oder unbemannten Flugfahrzeugen (Drohnen) aufgenommen werden, stellen die Basis der Luftbildarchäologie dar. Ziel der Photographie sind meist Spuren und Reste von Ausgrabungen. Besonders interessant sind die Indikatoren die auf verschwundene Festungen und Dörfer hinweisen. Die Vegetation oberhalb von verschütteten Bodendenkmälern kann sichtbar andersartig als der umliegende Boden beschaffen sein. Die Indikatoren sind Auffälligkeiten in der Schattenbildung (vor allem bei Luftbildern am Abend zu sehen), im Bewuchs von Getreide aber auch Bodenmerkmale nach starkem Regen, Flut, Schneefall zeigen deutliche Spuren, die auf vergrabene Mauerresten oder Gruben hinweisen können.

Wird in dem Luftbild eine Anomalie im Reifegrad und der Wuchshöhe von Getreide festgestellt, dann liegt das oft am Wasser. Ist das Getreide an einer Stelle besonders hoch und reif, kann eine Vertiefung, in der sich Wasser sammelt, darunter verborgen sein (positives Bewuchsmerkmal). Bei schlechtem Wuchs und geringer Reife, kann altes Gemäuer zu einer Wasserknappheit an jener Stelle geführt haben (negatives Bewuchsmerkmal). Ähnlich verhält es nicht mit der sichtbaren Trocknung bzw. Feuchtigkeit nach starkem Regen. Über Gräben bleibt es länger feucht, über Mauern wird es schneller trocken, im Vergleich zum umliegenden Boden.

Hohlwege: Meist auch ohne Luftbilder auszumachen aber nicht minder bedeutend, sind Hohlwege. Die Bildung von Hohlwegen, kann auf alte Straßen und Handelswege hindeuten. Da die Nutzung über Epochen und Jahrhunderte hinweg, sowie das Regenwasser, nicht selten selbige gebildet haben.

Luftbilder werden verwendet für die Archäologie, Geologie und Trovecy (Grundlesen).

Luftbildarchäologie heute
Immer öfter kommen neue Technologien zum Einsatz. Anstatt nur die Luftbilder an hand von Bewuchseigenschaften zu vergleichen und zu analysieren, setzen die Archäologen Laser ein. Diese Lesertechnik erlaubt eine cm genaue Darstellung des Untergrunds und mittels Computer lassen sich sichthinderliche Bäume und Bauwerke einfach wegrechen. Es gibt jedoch noch genügend Stellen die sich nicht mittels Luftbildarchäologie erschließen lassen und wohl nie lassen werden. An diesen Stellen, ist gutes Grundlesen und exaktes „Sondeln“ für die Archäologen unerlässlich.

Funde der Luftbildarchäologie
Bei der Entdeckung den Nazca, sowie deren weiteren Erforschung spielen Luftbilder eine entscheidende Rolle. Auch Details in der Heuneburg-Außensiedlung sowie beim Hohmichele ließen sich durch die Vorgehensweise erschließen. Archäologische Funde im Schermbeck-Damm sowie die braunschweiger Befestigungsanlage „Alte Landwehr“, die südhessischen Kreisgräber bei Trebur, das römische Aliso-Lager und die Barockschanze bei Gersbach wurden zum Teil mittels Luftbildarchäologie gefunden. Eine Gruppe Archäologen setzte bei der Suche nach dem Grab von Dschinghis Khan ein Kombination aus Satellitenfotographie und Human Computation ein um archäologische Stätten zu finden. Erst nach dieser äusserst produktiven Art von Luftbildarchäologie und auswertung, kamen Magnetometer und Bodenradar zum Einsatz.