Logo Dwarf

Fundzusammenhang und Zukunft

Welche Technik hilft dabei, dass auch morgen noch Denkmalschutz und Fundzusammenhang bewahrt bleiben können?

Futuristischer Denkmalschutz für Schatzsucher
Die Schatzsuche, auch im privaten Bereich, ist von einer relativ streng ausgelegten Gesetzgebung im Denkmalschutz-Bereich umgeben. Dieses hat natürlich seinen guten Grund. Es kommt durchaus vor, dass nicht nur professionelle Archäologen sondern ebenfalls Hobby-Schatzsucher exklusive und hochwertige Funde ausmachen, die einen hohen historischen Wert darstellen können. Damit diese Gegenstände, seien es alte Münzen, Hausratgegenstände, Bilder etc. nicht beschädigt werden, muss bei Ausgrabungen äußerst vorsichtig zu Werk gegangen werden. Zudem kann es sein, dass bei Fundstellen beispielsweise Holzbalken, die auf spezielle frühere Hauskonstruktionen hinweisen, entdeckt werden. Um größere Beschädigungen im Vorfeld zu vermeiden wird vielfach mit Hilfe technischer Geräte, wie Sonden und Echolote gearbeitet.

Neue Technologien für den zukunftsorientierten Denkmalschutz

Um zu vermeiden, dass Rechte von Grundstücksbesitzern über Gebühr verletzt werden und um sicherzustellen, dass historisch relevante Funde auch Institutionen wie Museen und wissenschaftlichen Einrichtungen für die weitere Forschung zur Verfügung gestellt werden, ist der Denkmalschutz zu beachten. Zukunftsorientierte Technologien könnten hier für eine sichere Arbeitsweise der Schatzsucher sorgen. Elektronische Rechner und Bauteile werden stetig weiter entwickelt und sind dabei immer leistungsfähiger – und das bei geringer Größe. Metallsonden mit hoch empfindlicher Elektronik wären vielleicht in der Lage, nicht nur einen Gegenstand sondern einen erweiterten Umkreis zu sondieren. Damit könnten mehrere Fundstücke auf einmal angezeigt werden, sodass im Voraus empfindliche Teile besser lokalisiert werden. Möglicherweise wird dabei ein größerer Umkreis der Fundstelle mit einbezogen.

Schatzsuche mit ausgefallenen Hilfsmitteln

Da auch Rechner immer leistungsfähiger bei geringer Größe werden, könnten portable Computer wie Tablets dazu dienen, dem Schatzsucher spezifische und sehr genaue Daten bei Trovecy-Maßnahmen zu übermitteln. Dieses wäre quasi für eine Auswertung vor Ort sehr interessant, um so Daten von der Bodenbeschaffenheit und speziellen Fundorten, mit denen von einer Wahrscheinlichkeit bestimmter Gegenstände abzugleichen. Vielleicht ist sogar die Integration in Smartphones denkbar. Werkzeuge, die zum Ausgraben benutzt werden, könnten für eine gezielte Suche mit hochsensiblen elektronischen Bauteilen ausgerüstet werden, die zum Beispiel auf bestimmte Substanzen oder Materialzusammensetzungen reagieren. Infrarot- und Lasertechnologie können bei der Entwicklung von zukünftigem Schatzsucher-Equipment eine Rolle spielen. Für Suchaktionen in Gewässern könnten, je nach Tiefe und Beschaffenheit, extra entwickelte Echolote eingesetzt werden, deren Infrarotstrahlen direkt auf Gegenstände abzielen die schon längere Zeit im Wasser lagern. Neue Technologien können somit auch für den Trovecy-Einsatz im Umfeld privater Hobbyarchäologen nützlich sein – und dabei den Denkmalschutz einschließen.

(Reiner Stöver, Sozialwissenschaftler)

Weitere Hints (vom Schatzwert Team):
Die Herausforderungen der Zukunft für die Archäologie: Umwelt- und Denkmalschutz durch digitale Archäologie. Vieles muss nicht mehr ausgegraben werden. In vielen Ländern wird über fixe Finderlohn-Gesetze zur Unterbindung von Raubgräberrei diskutiert. Auch im Feld der Quantenphysik wird an neuen Anwendungsmöglichkeiten für die nachhaltige Archäologie geforscht; Stichwort Quanten-Gravitationssensoren. Es bleibt spannend