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Über das Goldwaschen in Deutschland und Österreich, von Ben Raphaelis

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Immer wieder geistern erfolgsversprechende Meldungen durch die Fachpresse, dass bei neuen Prospektionen am einen oder anderen Hotspot für Goldsucher besonders aussichtsreiche Schürfgründe gefunden worden wären. Es mag stimmen, dass sowohl in Deutschland als auch in Österreich noch Tonnen von Gold unter der Erde schlummern, die darauf warten, ans Tageslicht geholt zu werden.

Besonders gut stehen die Chancen für Deutschland in Flüssen wie Rhein und Eder, aber auch in Thüringen und Sachsen. In Österreich sind das Raurisertal und die Hohen Tauern sowie die Flüsse dort als besonders fündig bekannt.

Ein Rechenexempel: Milligramm pro Tonne Wer jetzt denkt, er könne seinen sicheren Job aufgeben, um in Österreich oder Deutschland als Goldsucher reich zu werden, sollte vorsichtig sein. Das Gold ist im Erdreich gut verteilt: Um an das begehrte Edelmetall zu kommen, müssen Tonnen von Gestein, Erde und Sediment durchgewaschen werden. Meist sind es nur ein paar Milligramm/Tonne, ab 0,5 Gramm je Tonne rentiert sich ein gewerblicher Abbau.

Die Suche nach Gold wird den Normalverbraucher sicherlich ein tolles, spannendes und inspirierendes Hobby und Abenteuer sein. Auf Reichtümer sollte man jedoch nicht hoffen. Sicherlich sind größer Glücksfunde immer einmal möglich, sie sind jedoch selten und für den Finder meistens einmalig.

Für Hobby-Goldwäscher wenig Einschränkungen
Weder in Deutschland noch in Österreich gibt bedeutende Einschränkungen, mit Waschteller oder Goldwaschrinne auf die Jagd nach Gold zu gehen. In beiden Ländern bestehen allerdings Einschränkungen, wenn folgende Verordnungen betroffen sind:

Landesfischereigesetz
Wasserbaurecht
Gemeingebrauchsrechte
Natur- und Landschaftsschutz
Eine gewerbliche Goldsuche bedarf ohnehin eines aufwändigen Genehmigungsverfahrens, abgesehen vom dafür erforderlichen teuren Maschinen- und Gerätepark.

In der Praxis hat es sich bewährt, seine „Arbeit“ informatorisch bei der zuständigen Gemeindeverwaltung mitzuteilen. Nicht selten hat hierbei der eine oder andere Goldsucher schon einen „heißen“ Tipp bekommen.

Ein Schürfen in Schutzgebieten oder unter Zuhilfenahme von Chemikalien oder Quecksilber ist in beiden Ländern unter strengste Strafen gestellt. So wird es sowohl in Deutschland als auch in Österreich eher unwahrscheinlich sein, sein Hobby Goldsuche zum Beruf zu machen. Sicher gibt es einen Sammlermarkt, auf dem gut dokumentierte Funde (Bilder, Schwerekonzentrat) ein mehrfaches des regulären Goldpreises erzielen.

Ein wirtschaftlich darstellbare Rentabilität unter Einbeziehung des notwendigen Arbeitsaufwandes ist hierbei allerdings kaum zu erwarten. Der Spaß am Hobby und die Freude und Befriedigung über die Funde wird regelmäßig im Mittelpunkt stehen. Ben Raphaelis, Fachgebiet Mineralien in Spessart und Odenwald

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