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von Bettina Klauert.

Wert VS Wert

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Der Wertbewerb, also ein Wettbewerb, bei dem es in erster Linie darum geht, wer oder was wertvoller ist in einem direkten Vergleich, wirft viele grundsätzliche Fragen auf. Welches Kriterium ist bedeutsamer, die Rarität, also der Seltenheitswert, den eine Sache aufweist. Oder ist etwas nur deshalb wertvoll, weil es einen hohen materiellen Wert besitzt?

Die Beantwortung dieser Frage bringt natürlich auch die Person ins Spiel, die eine Sache bewertet und deren persönliches Wertesystem. Individuelle Unterschiede sind hier klar zu beobachten, denn der materielle Wert einer Sache ist zwar objektiv zu messen, kann sich aber auch wandeln – im Grunde wie alles, was sich auf der Welt befindet. Der Goldpreis kann steigen oder sinken und damit natürlich auch der Wert, den zum Beispiel eine Krone hat. Als Kriterium zur Bestimmung des Werts einer Sache dient der materielle Wert also nur bedingt, auch wenn es sicher Personengruppen gibt, die sich nur am materiellen Wert einer Sache orientieren, da sie dies als objektives Kriterium wahrnehmen.

Mit einem deutlich gesteigerten emotionalen Wert dagegen ist der Wert, den Rares auszeichnet, anzusiedeln. Eine Sache muss nicht klassischen Definitionen gemäß „schön“ oder „wertig“ sein, um als wertvoll angesehen zu werden. Die Tatsache als solche, dass dieser Gegenstand nur, sagen wir, 10 Mal auf der ganzen Welt verfügbar ist, kann seinen Wert immens steigern. Dies trifft zum Beispiel auf manche Statuen zu, an denen Teile fehlen, ergo deren materieller Wert eigentlich gering ist. Auch sind manche Briefmarken extrem wertvoll, obwohl bzw. gerade weil ihnen Zacken fehlen oder weil die Farben vom Rest der Serie abweichen. So genannte Fehlfarben gelten in Sammlerkreisen als besonders wertvolle Exemplare, fern von ihrem eigentlichen materiellen Wert, der im Falle einer Briefmarke zum Beispiel als sehr gering anzusehen ist.

Der geschätzte Seltenheitswerte, der allerdings auch Schwankungen unterliegen kann, also ein Wert, der auf dem Kriterium der Seltenheit beruht, würde im Falle der Konkurrenz zu einem Gegenstand, der einen rein materiell hohen Wert hat, würde, so meine Einschätzung, höher angesiedelt sein. Materiell wertvolle Dinge werden aufgrund der Tatsache, dass sie theoretisch zumindest unendlich reproduzierbar sind, bei einem Vergleich den Dingen unterlegen sein, die sozusagen in einer endlichen Menge vorhanden sind.

Mein Name ist Bettina Klauert. Ich beschäftige mich grundsätzlich gerne mit alten und seltenen Dingen, die eine Geschichte zu erzählen haben, und habe mich in meinem geisteswissenschaftlichen Studium auch ausführlich mit philosophischen Fragen beschäftigt.

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