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by CerberusAT

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Urwaldpflanzen als Ersatz für Quecksilber in Goldgewinnung
Quecksilber wird weltweit im Goldbergbau eingesetzt um Gold von wertlosem Material zu trennen. Vor allem Kleinschürfer haben kaum eine andere Möglichkeit und sind auf dieses wirksame, aber hochgiftige Verfahren wirtschaftlich angewiesen. Nun wurde eine mögliche Alternative bekannt, die das hochgiftige Quecksilber endgültig überflüssig machen könnte.

Der Einsatz von Quecksilber im Goldbergbau gilt als einer der größten Umweltprobleme unserer Zeit. Es wird dem Goldschlamm beigemengt, wo es sich mit dem Gold zu einem Amalgam verbindet und sich vom restlichen Material absetzt. Dieses Gold-Quecksilber-Amalgam wird anschließend über einer Flamme erhitzt, das Quecksilber verdampft und das Gold bleibt zurück. Die Quecksilberdämpfe werden dabei direkt vom Schürfer eingeatmet, oder setzten sich in der näheren Umgebung ab, wo sie Erdreich und Wasser verseuchen und in den Nahrungskreislauf geraten. Geschätzte 1500 Tonnen dieses hochgiftigen Stoffes gelangen so jährlich in die Umwelt.

Grüne Revolution im Goldbergbau?

Es sind zwei Pflanzen aus den Regenwäldern Nordkolumbiens, welche Hoffnungen auf eine grüne Revolution im Goldbergbau aufkommen lassen. Sowohl die Blätter des Balsa-Baumes, als auch die der Westindischen Ulme besitzen Eigenschaften, die sie für das Goldwaschen interessant machen. Der Saft der zerstoßenen Blätter vermischt mit Wasser ergibt eine dickflüssige, schaumige Seife, welche mit dem goldhaltigen Schlamm vermischt wird. Gold und Schlammpartikel lassen sich unter Einwirkung des Pflanzensafts leichter voneinander trennen.

Die Vorteile liegen auf der Hand. Der Balsabaum lässt sich überall in den Tropen anbauen und gedeiht bis auf eine Höhe von 2500 Meter über Meeresniveau. Der Wirkstoff der Blätter könnte auch extrahiert werden und so Goldschürfern außerhalb der Tropen zugänglich gemacht werden. Der einheimischen Bevölkerung Nordkolumbiens ist das Verfahren seit Jahrhunderten bekannt, wissenschaftliche Studien über den Wirkstoff gibt es jedoch noch nicht.

Verbot von Quecksilber 2020

Ändern könnte sich das mit dem Wirksamwerden der Minamata-Konvention, einem völkerrechtlichen Vertrag zur Eindämmung der Emission von Quecksilber. Das Abkommen sieht vor Produktion und Verkauf quecksilberhaltigen Produkten ab 2020 zu verbieten. Das Bio-Quecksilber des Balsabaums wäre auch aus diesen Gründen ein willkommener Ersatz. Der Verzicht auf herkömmliches Quecksilber würde die Umwelt massiv entlasten und das Leben der 20 Millionen Kleinschürfer und ihrer Umgebung dramatisch verbessern.

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